
Immer wieder habe ich gelesen, dass Bambus antibakteriell wirkt. In der Gastronomie sind Bambus-Schneidebretter aber aus hygienischen Gründen nicht erlaubt. Was ist also dran am Mythos, dass Bambus der ideale Küchenhelfer ist?
Bambus in der Küche
Als wesentliche Vorteile von Bambus-Produkten im Küchenbereich zählen die extreme Härte von Bambus, die die Keimbildung unterbindet, und die von Natur aus antibakterielle Wirkung.
Bambus ist extrem hart
In vielen asiatischen Ländern ist Bambus fester Bestandteil des täglichen Lebens. Dies liegt neben der Verfügbarkeit vor allem an den tollen Eigenschaften des Bambus. Bambus ist sehr elastisch, im Vergleich zu anderen Materialien sehr leicht und vor allem extrem hart.
Für die Verwendung im täglichen Leben, zum Beispiel in der Küche, eignet sich Bambus daher ideal. Bambus-Schneidebretter sind sehr leicht und durch die Härte des Bambus auch sehr schnittfest. Das Messer „prallt“ an der Härte des Bambus ab und tiefere Rillen werden vermieden. Dies verhindert das Eindringen von Wasser und die Bildung von Keimen.
Bevor du dir also um die antibakterielle Wirkung von Bambus Gedanken machen musst, ist es doch schon mal sehr beruhigend, das Bambus aufgrund seiner Härte die Keimbildung stark reduziert.
Bambus hat eine (teilweise) antibakterielle Wirkung
Doch auch das stärkste Schneidebrett wird nach einer gewissen Zeit Gesprauchsspuren aufweisen. Kleine Rillen, vielleicht auch mal ein größerer Riss ermöglichen das Eindringen von Wasser und Essensresten und Keime entwickeln sich.
Keime, also Bakterien, Viren, Pilze etc., sind praktisch überall vorhanden. Jeden Tag nehmen wir unzählige Keime über die Luft, die Nahrung, durch Küssen und Sex und sonstigen Kontakt mit unserer Umwelt auf. Unser Immunsystem geht im Normalfall sehr souverän mit den Keimen um, so dass wir gar nichts davon mitbekommen.
Problematisch wird es, wenn unser Immunsystem nicht mit den Keimen zurecht kommt. Das kann an der Neuartigkeit des Keims liegen, wie es bei COVID-19 der Fall war, es kann aber auch an einer großen Menge oder auch einfach an der Gefährlichkeit der Keime liegen.
Daher stellt sich nun die Frage, ob Bambus wirklich antibakteriell wirkt? Leider kann ich diese Frage nicht klar und deutlich bejahen. Eine Studie der TU Dresden ergab, dass unbehandelter Rohbambus keine oder nur eine sehr geringe antibakterielle Wirkung hat. Bei einigen verarbeiteten Bambus-Produkten erhöhte sich jedoch die antibakterielle Wirkung. Die Forscher führten dies auf die eingesetzten Öle zur Oberflächenbehandlung zurück. Nach mehrmaligen Waschen der Produkte verringerte sich die antibakterielle Wirkung zudem.
Fazit
Für mich persönlich sind Bambus-Produkte die idealen Küchenhelfer. Sie sind leicht, extrem belastbar und widerstandsfähig, verhindern, bzw. verlangsamen die Bildung von Keimen, sehen hochwertig aus und vermitteln mir ein Gefühl von Natürlichkeit.
Meines Wissen nach wirken Bambus-Produkte nur geringfügig antibakteriell. Wesentlicher ist die Vermeidung von Schnittrillen und damit der Keimbildung. Ein Vorteil, den Bambus gegenüber den meisten Kunststoff- und Holzbrettern hat, da diese wesentlich weicher sind.