Bambus ist nachhaltig – Zehn Gründe

Auf meinem Blog findest du aus einem ganz bestimmten Grund ausschließlich Bambus-Produkte. Als nachwachsender Rohstoff ist Bambus quasi in unendlichen Mengen verfügbar, seine Eigenschaften übertreffen die von anderen Materialien und es gibt kaum einen Rohstoff, aus dem so schön anzuschauende Produkte hergestellt werden. Oder kurz: Bambus ist nachhaltig. Das Pflanzen von Bambus und der Kauf von Bambus-Produkten ist aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Sicht sinnvoll und hilft, andere (schlechtere) Materialien vom Markt zu verdrängen.

Bambus ist nachhaltig – Zehn Gründe

1. Bambus kann weltweit angebaut werden

Weltweit gibt es fast 100 Bambus-Gattungen mit rund 1 500 Arten. Sehr viele von ihnen kommen ursprünglich aus Asien. Doch auch in Nord- und Südamerika, Afrika und Australien sind einige Arten heimisch. Die meisten Arten findest du in den Tropen und Subtropen. In ihnen lassen Sonne und Feuchtigkeit den Bambus hervorragend wachsen. Viele Arten sind jedoch auch kälteunempfindlich(er) und wachsen in höheren und deutlich kühleren Gegenden. Diese etwas robusteren Pflanzen sind inzwischen auch in Europa kultiviert.

In Deutschland wird Bambus als Gartenpflanze immer beliebter. Die vielen unterschiedlichen Arten, die Robustheit und das hübsche Aussehen sorgen dafür, dass Bambus inzwischen in vielen Gärten angepflanzt wird. Als immergrüne Pflanze bringt der Bambus insbesondere in der kalten Jahreszeit einen Farbtupfer in den Garten und lässt sich hervorragend als Sichtschutz, als Heckenersatz oder auch als Zierpflanze im Kübel auf der Terrasse platzieren.

Durch seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit kann Bambus daher weltweit angebaut und als Ausgangsmaterial für zahlreiche Produkte genutzt werden.

2. Bambus wächst extrem schnell

Es gibt kaum eine Pflanze, die so schnell wächst, wie Bambus. Je nach Standortbedingungen und Art kann Bambus innerhalb einer Woche mehrere Meter wachsen und erreicht schon nach wenigen Monaten die maximale Höhe von oftmals 15, 20 oder auch mehr Metern.

Durch das schnelle Wachstum beträgt die Ernte pro Hektar ein Vielfaches im Vergleich zu einem herkömmlichen Wald. Ist die Bambus-Farm, bzw. der Bambus-Wald groß genug, kann im Prinzip permanent geerntet werden. Ein langwieriges Wiederaufforsten entfällt. So können Bambus-Produkte am Fließband produziert werden, ohne dass es zu einem merklichen Verlust an Biomasse kommt.

Garten-Bambus Rufa*
Schnell wachsender Garten-Bambus für dichten Sichtschutz.
Zebra-Bambus Campbell*
Ideal als immergrüner Sichtschutz oder als große Kübelpflanze.
Heiliger Bambus*
Robustes Ziergehölz mit weißen Blüten mit intensivem rotem Austrieb.

3. Verzicht von Pestiziden bei Bambus

Bambus wächst nicht nur fast überall und das besonders schnell, sondern ist auch nicht sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Beim gewerblichen Anbau, wie auch im eigenen Garten macht das den Einsatz umweltschädlicher Pestizide, Herbizide und Fungizide überflüssig. Negative Folgen für Mensch und Natur durch Einsatz eben dieser Mittel werden vermieden.

Insbesondere die vielen Millionen Kleinbauern weltweit profitieren davon. Sie sparen viel Geld und noch viel wichtiger, sie müssen keine Pestizide einsetzen und bringen sich und ihre Familien damit nicht selbst in Gefahr. Da ich vor einigen Jahren mit Kaffee-Plantagen-Arbeitern in Ecuador gesprochen habe, die sehr viele Pestizide einsetzen, habe ich mit eigenen Augen die zahlreichen (sichtbaren) Verätzungen gesehen, die Pestizide verursachen. Der Anbau von Rohstoffen, die auf chemisch-synthetische Pestizide verzichten, ist in meinen Augen ein wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekt.

Im eigenen Garten solltest du Bambus in einem humusreichen Boden pflanzen, der gut mit Nährstoffen versorgt ist und nicht austrocknet. Ein ernsthaftes Erkranken oder ein Schädlingsbefall ist durch diese Maßnahmen unwahrscheinlich.

Häufig habe ich auch von „Bambus-Kun“ gelesen, einem pflanzeneigenen Wirkstoff, der vor Bakterien- und Pilzbefall schützt. Dies kann ich nach eigener Recherche nicht bestätigen. In verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen, gab es keinen wirklich konkreten Nachweis für die antibakterielle Wirkung durch Bambus-Kun. Siehe zum Beispiel hier: Resistanceof Natural Bamboo Fiber to Microorganisms, and Factors that May Affect Such Resistance. Je nach Verarbeitungsmethode kann Bambus jedoch eine antibakterielle Wirkung entfalten, siehe Punkt 8.



4. Bambus schützt vor Erosion

Viele Bambus-Arten wachsen sehr aggressiv. Einmal gepflanzt, breitet sich der Bambus in kurzer Zeit aus. Die engmaschigen Wurzeln und Rhizome tragen zur Stabilisierung des Bodens bei und beugen Bodenerosion vor. Daher bietet sich Bambus insbesondere an Flussufern, Kanälen und in sumpfigen Gebieten an. In der Stadt oder auch an Feldrändern, bildet Bambus innerhalb kürzester Zeit einen dichten Sicht- und Windschutz und hilft auch hier, den Abtrag der humusreichen Erde zu unterbinden.

Auch wenn Erosionsschutz durch Bambus in Deutschland vielleicht noch nicht ganz so dringend ist, ist er in anderen Regionen der Welt umso wichtiger. So führt die zunehmende Rodung großer Flächen Wald in Afrika und die dadurch zunehmende Desertifikation zu regen Diskussionen unter Expertinnen und Experten. Die große Frage: Inwiefern kann Bambus als Schutz sinnvoll eingesetzt werden? Die Biodiversität von Urwäldern, kann Bambus nicht ersetzen. Doch die Expertinnen und Experten sind sich einig, dass Bambus-Plantagen bei sinnvoller Umsetzung von großem Nutzen sind. Die weitere Ausdehnung von Wüsten könnte unterbunden und der Verlust kostbarer Erde vermieden werden.

Hinweis für die Gärtnerinnen und Gärtner: Aufgrund des aggressiven Wachstums des Bambus, unbedingt an die Rhizomsperre* denken!

5. Bambus speichert Wasser

Das unterirdische, oftmals weit verzweigte Wurzelsystem des Bambus, besitzt die Fähigkeit, Wasser zu speichern. Eine künstliche Bewässerung ist in Bambuswäldern oder in freier Natur häufig nicht notwendig. Dies reduziert den Aufwand bei der Zucht und spart kostbares Süßwasser. Vor allem in eher trockenen Gebieten oder gar am Rande von Wüsten ist dies heute schon ein großer Vorteil von gegenüber herkömmlichen Wäldern. Bedingt durch den Klimawandel wird dieser Vorteil in den nächsten Jahrzehnten in vielen Regionen wesentlich an Bedeutung gewinnen.

Im eigenen Garten oder auf der Terrasse sollte Bambus dagegen regelmäßig gegossen werden. Als immergrüne Pflanze ist der Wasserbedarf auch im Winter vorhanden. Ein Austrocknen und ein Überwässern ist zu vermeiden.

Thermoskanne*

Doppelwandige Thermoflasche, Reisebecher, Teebereiter, Teeflasche, Trinkflasche mit Edelstahl Teesieb- BPA-frei

Trinkflasche*
Glasflasche mit Bambus-Deckel. Fassungsvermögen: 550 ml Maße ca.: H 23 cm, Ø Boden: 6,5 cm Gewicht: 307 g
Trinkflasche mit Teesieb*
Glasflasche mit Bambus-Deckel, inkl. Teesieb. Maße: 23 x 7 cm Volumen: 400 ml.

6. Bambus ist leicht und hart

In vielen asiatischen Ländern ist Bambus fester Bestandteil des täglichen Lebens. Dies liegt neben der Verfügbarkeit vor allem an den tollen Eigenschaften des Bambus. Bambus ist sehr elastisch, im Vergleich zu anderen Materialien sehr leicht und vor allem extrem hart.

Bambus ist ein Gras, das verholzt. Zur Verholzung kommt es durch Einlagerung von Lignin in den Zellwänden. Die festen Biopolymere bewirken die Lignifizierung, bzw. Verholzung des Bambus und machen ihn damit Widerstandsfähig.  Während des Wachstums ist der Bambus relativ weich, das Lignin sorgt mit ansteigendem Alter des Bambus für den Verholzungsprozess. Der Bambus wird zunehmend härter, bis er nach rund fünf Jahren ungefähr den Härtegrad von hier ansässigen Hartholzarten erreicht. Der große Unterschied: Hartholzarten wie Birke, Ahorn oder Buche benötigen für diesen Härtegrad fast 50 Jahre. Im selben Zeitraum kann Bambus rund zehnmal geerntet werden.

Für die Verwendung im täglichen Leben, zum Beispiel in der Küche, eignet sich Bambus daher ideal. Bambus-Schneidebretter sind sehr leicht und durch die Härte des Bambus auch sehr schnittfest. Das Messer “prallt” an der Härte des Bambus ab und tiefere Rillen werden vermieden. Dies verhindert das Eindringen von Wasser und die Bildung von Keimen. Hochwertige Bambus-Produkte halten häufig viele Jahre. Ein ständiges Nachkaufen und der damit einhergehende Ressourcenverbrauch werden vermieden.

Schneidebrett*

Schneidebrett aus hochwertigem Bambus mit Saftrille.

Thermobecher*

Doppelwandiger Edelstahlbecher mit Bambus-Mantel.

Babyteller *

Praktischer Bambus-Babyteller mit Saugnapf und passendem Löffel.

7. Bambus schützt das Klima

Durch Photosynthese entnimmt der Bambus das Kohlendioxid aus der Atmosphäre und spaltet es in die Bestandteile Kohlenstoff und Sauerstoff. Aus energiearmen anorganischen Stoffen, sprich Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O) werden energiereiche organische Verbindungen (vor allem Kohlenhydrate) aufgebaut. Der Kohlenstoff des Kohlenstoffdioxid verbleibt im Bambus, der Sauerstoff wird wieder freigesetzt.

Bambus unterscheidet sich bei der Photosynthese nicht von anderen Pflanzen oder Bäumen. Allerdings bindet Bambus deutlich mehr Kohlenstoff. Wie viel Kohlenstoff dabei genau gebunden wird, kann nur durch eine Messung ermittelt werden. Die Bambus-Art, der Standort, die Größe und das Volumen haben einen maßgeblichen Einfluss.

Da Bambus so enorm schnell wächst, ist die Ernte aus Umweltsicht unproblematischer, als es bei Holz der Fall ist. Innerhalb weniger Jahre ist der Bambus nachgewachsen und kann erneut geerntet werden. Das Aufforsten mit Bambus ist somit aktiver Klimaschutz.  (Mehr)

8. Bambus wirkt (leicht) antibakteriell

Für die Verwendung im täglichen Leben, zum Beispiel in der Küche, eignet sich Bambus ideal, siehe Punkt 6). Bambus-Schneidebretter sind sehr leicht und durch die Härte des Bambus auch sehr schnittfest. Das Messer “prallt” an der Härte des Bambus ab und tiefere Rillen werden vermieden. Dies verhindert das Eindringen von Wasser und die Bildung von Keimen.

Eine Studie der TU Dresden ergab zudem, dass verarbeitete Bambus-Produkte eine leicht antibakterielle Wirkung aufweisen, die vermutlich mit den eingesetzten Ölen zur Oberflächenbehandlung zurückzuführen sind. (Mehr)

Zur Pflege deiner Bambus-Schneidebretter kannst du diese von Zeit zu Zeit mit Olivenöl einreiben. Das verleiht deinen Brettern wieder einen schönen Glanz und hilft, die antibakterielle Wirkung aufrecht zu erhalten.

9. Bambus ist vielseitig einsetzbar

Bambus wird seit Jahrtausenden von den Menschen als Baustoff genutzt. Im asiatischen und afrikanischen Raum und in Teilen Südamerikas kann die Vielseitigkeit des Bambus wunderbar begutachtet werden. Die Mischung aus extremer Härte, Biegsamkeit, Tragfähigkeit und Eleganz machten und machen den Bambus zu einem nicht mehr wegzudenkenden Baustoff.

Bambus wird geschnitten, gepresst, gestanzt, genagelt, gebunden, verklebt, er wird in Beton gegossen, gewebt, verdreht und gebogen. Von der Bambus-Hütte im Wald bis hin zu modernster Architektur im Herzen der Stadt ist alles möglich. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Täglich kommen neue Bambus-Produkte auf den Markt, die die Vielseitigkeit unterstreichen. Möbel, Geschirr, Instrumente, Sportartikel, Taschen, Kleidung, Schmuck und Lifestyle-Produkte aus Bambus ergänzen zunehmend die Produktpalette bei Online-Händlern und sind in großen wie kleinen Geschäften vorzufinden.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist der, dass einige Bambus-Arten auch gegessen werden können. So zählen Bambussprossen in China und einigen weiteren Regionen in Asien als Grundnahrungsmittel. Bambus ist reich an Ballaststoffen, Mineralien und Vitaminen und enthält nur einen geringen Fettanteil. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Bambus als vermeintliches Superfood in die Küchen der Europäer kommt.

10. Bambus ist eine Einkommensquelle für Millionen von Menschen

Mehrere Hundert Millionen Menschen, sie gehören meist zu den ärmsten Menschen in der Region, Leben direkt oder indirekt vom Bambus. Ihre Hütten sind aus selbst angebautem Bambus gebaut. Die Blätter werden zu dekorativen Körben, Matten und Dächern geflochten und verarbeitet. Bambus dient zudem als Feuerholz und wird als Werkstoff verkauft.

Häufig stammen Bambus-Produkte aus Ländern, in denen soziale Mindeststandards nicht immer eingehalten werden. Wie für alle Produkte, egal ob es sich um Lebensmittel, Kleidung, Technik oder eben Bambus handelt, gilt, dass du immer hinterfragen solltest, wer hinter dem Produkt steht. Äußert sich das Unternehmen zu den Produktionsbedingungen? Gibt es eine Homepage mit Hintergrundinfos? Liegen Zertifizierungen vor oder kann glaubhaft vermittelt werden, dass die Produkte unter fairen Bedingungen hergestellt wurden?

Durch das rasante Wachstum des Bambus und den damit einhergehenden Flächenertrag, sehe ich den Kauf von Bambus-Produkten unproblematischer als den Kauf von vielen anderen Produkten aus diesen Ländern. Es müssen keine Urwälder abgeholzt werden, auf krankmachende Pestizide können die Bauern verzichten, es entstehen keine Abhängigkeiten von Saatgutherstellern und Vertreibungen von Ureinwohnern, wie es zum Beispiel in Brasilien der Fall ist, kommen nicht vor.

Das Wertvollste am Bambus ist, dass er nicht wertvoll ist. Er ist nicht selten, er benötigt verhältnismäßig wenig Pflege und ist robust. Bambus wächst fast überall und die Ernte und Verarbeitung ist nicht sehr kapitalintensiv. Das bietet Millionen Menschen die Gelegenheit, vom Bambus zu leben.  

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Bambus-Zahnbürstenset im Vierer-Pack für Kinder.

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Fazit

Bambus ist nachhaltig und bietet Millionen Menschen eine Einkommensquelle. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Anbau, Pflege und Ernte sind unkompliziert und ein Pestizideinsatz ist nicht notwendig. Der Kauf von Bambus-Produkten unterstützt und ermöglicht die wirtschaftliche Nutzung von Bambus.

Nachdem Bambus vor allem im asiatischen Raum seit Jahrtausenden geschätzt wird, fängt die restliche Welt langsam an zu begreifen, wie wertvoll Bambus ist. Der rasante Anstieg von Bambus-Produkten, die es inzwischen auf dem Markt gibt, belegt dies eindrucksvoll.

In den nächsten Jahrzehnten wird Bambus stark an Bedeutung gewinnen. Knapper werdende Ressourcen, ein starkes Bevölkerungswachstum und der voranschreitende Klimawandel mit all seinen Auswirkungen sind die wesentlichen Treiber dafür.

Mit bambusta.de möchte ich dazu beitragen, dass Bambus-Produkte nicht erst in 30 Jahren zum Standard gehören, sondern schon heute.  🙂

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